So beugen Sie Bluthochdruck vor
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einer Hypertonie mit Änderungen bei den Lebensgewohnheiten zu begegnen.
Gewisse Lebensstil-Maßnahmen führen zu einer Senkung der Blutdruckwerte. So kann im Einzelfall auf Medikamente verzichtet bzw. die individuelle Medikamentendosis reduziert werden. Schon eine Senkung des Blutdrucks um 10 mmHg systolisch oder 5 mmHg diastolisch kann das Risiko für einen Schlaganfall um 20% verringern.
Sport und Bewegung
Von großer Bedeutung ist regelmäßige Bewegung. Sportliche Betätigung beugt Arteriosklerose vor und hilft, den Blutdruck zu senken. Außerdem kurbelt Sport den Fett- und den Zuckerstoffwechsel an. Zudem wirkt er sich günstig auf Psyche und Leistungsfähigkeit aus.
Als Mindestmaß für eine ausreichende Bewegung gilt: 3 mal pro Woche 30 Minuten eine Ausdauersportart – flottes Gehen, Joggen, Wandern, Radfahren, Nordic Walking, Skilanglauf oder Schwimmen.
Ballsportarten sind auch möglich, jedoch nicht unter Wettkampfbedingungen, um Belastungsspitzen zu vermeiden.
Machen Sie vorab einen Fitness-Gesundheits-Check und klären Sie mit Ihrem Arzt, welcher Sport und welche Intensität am besten für Sie geeignet sind.
Salz kann bei einem Teil der Patienten den Blutdruck erhöhen
Der Ernährung kommt bei Vorsorge und Behandlung von Bluthochdruck eine besondere Bedeutung zu. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkorn- und Magermilchprodukten. Trinken Sie ausreichend. Verwenden Sie hochwertige pflanzliche Öle mit ungesättigten Fettsäuren. Essen Sie wenig Wurst und rotes Fleisch und meiden Sie Zucker. Hingegen regulieren Omega-3-Fettsäuren aus Weidefleisch oder Fisch den Blutdruck. Gleiches gilt für einfach ungesättigte Omega-9-Fettsäuren wie z. B. in Olivenöl.
Der empfohlene Salzkonsum von maximal 6 Gramm/Tag ist schnell erreicht. Zu viel Salz treibt bei etwa 60 % der Patienten den Blutdruck in die Höhe, das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass 40 % der Menschen mit hohen Blutdruck nicht salzsensitiv sind. Ob eine verminderte Salzzufuhr zu einer Verbesserung des Blutdrucks führt, muss deshalb individuell getestet werden. Für eine salzarme Ernährung empfiehlt es sich, Salz im Haushalt generell nur mäßig zu verwenden. Zum Beispiel sollte man Kartoffeln, Nudeln oder Reis ohne Salzgabe kochen. Als alternative Würze eignen sich frische Kräuter.
Auch mit einem verminderten Alkoholkonsum lässt sich der Blutdruck senken. Im Hinblick auf Bluthochdruck gelten als Obergrenze für Männer etwa 20 Gramm Alkohol pro Tag. Das entspricht ungefähr 0,5 Liter Bier mit 5 Volumenprozent Alkohol oder 200 Milliliter Wein mit 12 Volumenprozent Alkohol. Frauen sollten nicht mehr als 10 Gramm Alkohol konsumieren, da ihr Körper mehr Zeit für den Abbau benötigt.
Sorgen Sie bei Stress für Ausgleich
Ein gewisses Maß an Stress schadet nicht, allerdings sollte man die eigene Belastungsgrenze kennen und einhalten. Dies gilt für Arbeitsstress ebenso wie bei seelischem Stress. Entscheidend ist, dass man auch einmal Nein sagt und für Ausgleich sorgt.
Sorgen Sie mit regelmäßigen Pausen für Momente der Ruhe und Entspannung, damit sich Geist und Körper erholen. Hilfreich sind ein gutes Zeitmanagement und das Einüben bestimmter Entspannungstechniken und Meditationsübungen zur Entschleunigung: autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobson oder Yoga. Auch Akupunktur und Maßnahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) können den Blutdruck senken und wirken positiv auf das Herz-Kreislauf-System.
Messen Sie Ihren Blutdruck, aber richtig
Viele Menschen mit Blutdruckhochdruck messen ihren Blutdruck zu Hause selbst mithilfe eines Messgerätes. Um ein korrektes Ergebnis zu erhalten, muss man gewisse Regeln beachten:
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Messen Sie nach ein paar Minuten Ruhe, denn jede Anstrengung erhöht den Blutdruck. Auch sollten Sie die Blutdruckmessung vor der morgendlichen Einnahme von Medikamenten durchführen, denn hohe Morgenwerte bedeuten ein erhöhtes Risiko und erfordern meist eine Anpassung der Medikation.
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Die Manschette des Messgerätes muss sich auf der Höhe des Herzens befinden, wie sich dies bei einem Oberarmmessgerät von selbst ergibt. Bei Messgeräten am Handgelenk muss der Arm entsprechend hoch gelagert werden.
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Messen Sie immer an dem Arm mit dem höheren Blutdruck.
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Bei sehr großem oder sehr geringem Umfang des Handgelenks bzw. des Oberarms muss die Manschettenbreite entsprechend angepasst werden.
Zwar sind Messgeräte mit Oberarmmanschette nicht ganz so komfortabel wie Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk, dafür aber genauer. In jedem Fall sollte man ein Gerät aus dem Fachhandel wählen.
Gehen Sie regelmäßig zum Gesundheitscheck
Wer von Bluthochdruck betroffen ist, merkt dies nicht zwangsläufig. Im Gegenteil: Während niedriger Blutdruck gerne schlapp und energielos macht, fühlen sich Hochdruck-Patienten zu Beginn ihrer Erkrankung oft fit und vital. Deshalb sind regelmäßige ärztliche Kontrollen auch ohne Warnzeichen des Körpers wichtig, um frühzeitig gegensteuern zu können. Nur so lassen sich unumkehrbare Folgeschäden vermeiden.